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   Autor  Thema: Gründe, warum ich Ubuntu und dessen Ableger (Linux Mint etc.) ablehne  (Gelesen 4033 mal)
Andreas
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Gründe, warum ich Ubuntu und dessen Ableger (Linux Mint etc.) ablehne
« am: 26. Februar 2017, 17:36:59 »

Es gibt Distributionen wie Sand am Meer. Jede hat Vor- und Nachteile. Ubuntu, dessen Spielformen (Lubuntu, Kubuntu etc.) und dessen Ablegern (z.B. Linux Mint) stehe ich nicht positiv gegenüber.

Warum weigern sich alle anderen Distributionen, Canonicals Unity ins eigene Repository aufzunehmen? Ohne Grund? Bestimmt nicht...


  • Canonical ist ein Musterbeispiel für schlecht gepflegte Software, Profitgier, und schlechter Eigenbaulösungen, die keine andere Distribution auch nur freiwillig einsetzen will.
  • Canonical hat wesentlich dazu beigetragen, Linux als Plattform für proprietäre Software (und Malware) zu öffnen.


Vielleicht ist es einfach, einem Anfänger ein "Windows mit Linuxkernel" zu installieren, aber nachhaltig ist dies in jedem Falle nicht!
Ich verweise bei dieser Gelegenheit gern auf die Wayland "Alternative" MIR, der Intel seit dessen Start den Treibersupport versagte und auch weiterhin versagt.
Die Reaktion von Canonical ist es seit geraumer Zeit, kaputte Android Bibliotheken in MIR zu stopfen.
Ist das der Weg, den Linux gehen soll?
Was wollen wir machen, wenn Canonical von Microsoft geschluckt wurde? Nochmal alle "umpolen" - alles über den Haufen werfen? Das Konzept ist, möglichst viele auf Ubuntu zu versammeln und dann den Sack zuzumachen. Die Bequemlichkeit wird die meisten schon im Sack halten. Klappt hervorragend. Microsoft macht es mit Windows vor und wird Abtrünnige zunächst auf Ubuntu lenken in der Hoffnung dass niemand die Falle bemerkt.
Wie sehr Microsoft Linux stört, durften wir erst neulich in der Münchner Stadtverwaltung beobachten!

Ich möchte lieber ein freies Linux ohne kommerzielles Brandzeichen!

Gruß
Andreas
« Letzte Änderung: 26. Februar 2017, 19:11:07 von Andreas » Gespeichert

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heinrich
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Re:Gründe, warum ich Ubuntu und dessen Ableger (Linux Mint etc.) ablehne
« Antwort #1 am: 06. März 2017, 15:18:59 »

Hallo Andreas,
Deinen Frust über die Entwicklung bei Cannonical kann ich nachvollziehen. Ich bin zwar nicht so tief drin in der Materie wie Du, doch Deine Ausführungen kann ich, soweit für mich nachvollziehbar, verstehen.
Ein vollständiges Ablehnen von Ubuntu und seinen Ablegern halte ich dennoch für zumindest verfrüht. Was wäre Linux ohne Ubuntu? Hat nicht erst Cannonical mit Ubuntu den an freier Software Interessierten eine praxisgerechte Basis gegeben? Ist ubuntuusers.de nicht eine Webseite voll mit Wissen über Linux und noch dazu in allgemeinverständlicher Form?
Ohne Ubuntu wäre ich, und viele andere wahrscheinlich auch, nie zu Linux gekommen! Erst Ubuntu hat für mich, nachdem ich mich mit Suse vergeblich anzufreunden versucht habe, Linux zu einem brauchbaren, stabilen und letztlich in der Bedienung einfachen Betriebssystem gemacht. Das damals schon viele nicht mit allem einverstanden waren, was von Cannoical kam, zeigt der Quasi-Klon Linux Mint. Ich bin diesen Weg von Ubuntu weg zu Linux Mint mitgegangen und habe es bis heute nicht bereut. Linux hat ein klares, durchsichtiges Konzept welches mir Windows bei weitem nicht bieten kann.
Ohne Ubuntu gäbe es kein Linux Mint, gäbe es kein Linux Mint auf Debian-Basis, was Du uns
Suletuxen auf unsere PCs gebracht hast, und, es gäbe keine Suletuxe. Cannonical hat mit Ubuntu den Grundstein gelegt für eine weitere Verbreitung von Linux. Die Weiterentwicklung von Ubuntu ist natürlich nicht im Sinne von Open Source. Es ist eine Entwicklung von oben nach unten, sprich, vom Hersteller zum Nutzer. Cannonical gibt wohl die Richtung vor, während bei Open Source der Weg genau anders herum ist. Dort werden an der Basis Ideen entwickelt und umgesetzt und dann den Nutzern zur Verfügung gestellt. Es gibt keine strikte Leitlinien außer dem Open-Source-Gedanken.
Dank der Abspaltung Linux Mint gibt es heute viele zufriedene Linuxuser. Allerdings werden sie m.M. nach ein wenig allein gelassen. Wünschenswert wäre eine kontinuierliche Weiterentwicklung der bestehenden größeren Distributionen. Statt das Entwickler zusammen an einem bzw. mehreren großen Strängen ziehen, wird das Augenmerk vieler auf kleine Forks gelegt und diese weiterenwickelt. Das ist m.E. Kraftvergeudung und schadet Linux letztendlich insgesamt. Natürlich ist es schön, eine große Auswahl an Linux-Distributionen zu haben, um die "beste" für sich heraussuchen zu können. Doch wer kann das schon? Laut DistroWatch.com gibt es sage und schreibe 291 unterschiedliche Distributionen, wovon die allermeisten Forks von großen Distributionen sind. Wer braucht schon soviel Auswahl bzw. wer kennt die Unterschiede?
Linux Mint wird hier als die beliebteste Distribution aufgeführt, was aber m.M. nach ein (gewollter?) Statistikfehler ist, denn im Gegensatz zu Mint werden die Einzelnen OS (Desktops) von Ubuntu als eigenständige Distribution aufgeführt. Zählt man diese zusammen so wie bei Mint und Debian, liegt Ubuntu weit vor Mint.
Man sollte sich lieber auf die Weiterentwicklung der ursprünglichen "Stammväter" Debian mit Mint, Arch, Gentoo, Slackware und Red Hat (Fedora) konzentrieren, wobei ich hier Ubuntu außen vor lasse.
Nur wenn man seine Kräfte bündelt und miteinander arbeitet, wird man auf Dauer eine Chance haben gegen Microsoft mit Windows, Apple mit macOS/IOS und Google mit Android, welches auf einem Linux-Kernel basiert. Die Chance, Linux aus seinem Nischendasein zu befreien, dürfte vorhanden sein. Nur, man muß es von der Entwicklergemeinde aus auch wirklich wollen. Meine Hoffnung ruht auf Debian, das sich scheinbar ein wenig geöffnet hat und seinen streng konservativen Weg nicht mehr so strikt verfolgt.
Ich habe Debian bisher gemieden, weil etliche Versuche es neben Windows zu installieren nicht gelangen. Auch mit den Live-CDs hatte ich so meine Probleme. Wenn sich das ändert und Debian die UEFI-Hürde meistert, dann könnte es für mich das bevorzugte Betriebssystem werden. Solange werde ich bei Linux Mint KDE bleiben, aber empfehle jeden Umsteiger von Windows es erst einmal mit Linux Mint Mate zu versuchen. Mate ähnelt in seiner Oberfläche sehr Windows XP. Deshalb dürfte der Umgewöhnungsprozess recht schnell vonstatten gehen.
Danach, wenn man sich an Linux grundsätzlich gewöhnt hat, ist immer noch Zeit, auf eine andere Oberfläche oder Distribution umzusteigen. Das kann auch noch geschehen, wenn Cannonical Ubuntu ganz in Windows aufgehen läßt, was ich aber nicht glaube. Bis dahin ist noch viel Zeit pc-affine User an Linux heranzuführen und sie für die ein oder andere Distribution mit ihren verschiedenen Desktops zu begeistern.
Packen wir es an!?

Heinrich
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Andreas
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Re:Gründe, warum ich Ubuntu und dessen Ableger (Linux Mint etc.) ablehne
« Antwort #2 am: 07. März 2017, 11:41:23 »

Hallo Heinrich,

Du hast mit dem Argument, dass erst durch UBUNTU die Windows-orientierte Userfreundlichkeit in Linux eingezogen ist, Recht. Viele Dinge wurden automatisiert und damit kamen dann auch Windows-Umsteiger schnell damit zurecht.

Das hat die Linux-Community auch Ubuntu sehr gedankt und es haben sich Entwickler, die vorher "frei" an Linux-Teilen gearbeitet haben, in die Fittiche von Canonical begeben. Aber um das eine oder Mal, als es Entscheidungen geben musste, wurde deren Kompetenz von der diktatorischen Führung Canonicals regelrecht plattgemacht. Selbst, wenn alle außer Marc Shuttleworth gegen eine Entscheidung waren: es wurde so gemacht wie er es wollte. In der Folge haben sich viele Entwickler wieder getrennt. Die meisten haben aus ideellen Gründen mitgemacht - mit Geld (einem guten Gehalt) kann und konnte man die nicht halten.

Vieles in unserer Gesellschaft funktioniert genau so wie es funktioniert aufgrund des "Bequemlichkeitsfaktors". Der mensch ist bequem und möchte sich möglichst wenig bewegen. Das haben natürlich auch Konzerne längst erkannt und nutzen diese menschliche Eigenschaft aus. Beispiele dafür gibt es en masse da draussen.

Folglich halte ich es für wichtig, auf diese Punkte (soweit sie für einen Laien verständlich sind) hinzuweisen. Und Alternativen aufzuzeigen.

"Dankbarkeit einem Unternehmen gegenüber" wird immer mehr mit verstärker verar****** belohnt. Es ist sowas wie "freiwillige Gefangenschaft".

Natürlich ist Ubuntu (zur Zeit noch) "Linux". Und ich werde niemanden, der mit Ubuntu arbeiten will, daran hindern. Wenn allerdings dadurch Probleme und Inkompatibilitäten entstehen (und die kommen schon jetzt immer mehr) kann und will ich mich da nicht zusätzlich involvieren. Ich habe diesen Trend 2007 erkannt und weise die Weichen anders gestellt. Meine damalige Vermutung hat sich zu 100% bewahrheitet.

Übrigens hat "LMDE2" mit Linux Mint nur wenige Dinge gemeinsam. Es ist einmal der Name und dann die Tatsache, dass der "Cinnamon" von Lefévre dazugepackt wurde. Viel mehr Unterschied zu Debian ist da nicht (und erst Recht keinerlei Inkompatibilitäten).

LG
Andreas
« Letzte Änderung: 26. August 2017, 09:06:46 von Andreas » Gespeichert

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Re:Gründe, warum ich Ubuntu und dessen Ableger (Linux Mint etc.) ablehne
« Antwort #3 am: 24. August 2017, 14:21:05 »

Hallo Andreas,

"Freiwilligkeit als Entwicklungsgarant
Man sollte an dieser Stelle auch die freiwillige Mitarbeit erwähnen, die all die Dinge wie Linux, Wikipedia und Bitcoin überhaupt möglich gemacht haben. Wieder hätten profitgetriebene Entrepreneure sicherlich keinen quelloffenen Code geschrieben; im Gegenteil, inzwischen müssen Informatiker sogar Verträge unterschreiben, dass sämtlicher Code, den sie in ihrer Freizeit produzieren, ihrem Arbeitgeber gehört."

Vorstehendes Zitat habe ich in einer Abhandlung zu dem Thema "Wie die "Freie Marktwirtschaft" positiven Fortschritt behindert" gefunden.

(Nachzulesen unter  https://www.philognosie.net/wissen-technik/kritik-freie-marktwirtschaft-kapitalismus )

Vieles aus dieser Abhandlung läßt sich übertragen auf die Entwicklung des Internets und auch von Linux. Beim Lesen des Artikels fiel mir dann Deine Antiphatie gegen Cannonical ein.
Interessant für mich war auch, daß CERN, die Europäische Organisation für Kernforschung in der Schweiz, sozusagen der "Geburtsort" des World Wide Web ist und CERN das WWW von Anfang an zur freien Nutzung für jedermann freigab und keine kommerziellen Absichten damit verband.
Ein sehr lesenswerter Artikel, so wie viele andere auch.

Übrigens: Ziel der Wissensarchiv-Internetseite von philognosie (Wirkendes Wissen) ist "....praxisorientiertes Wissen aus allen möglichen Themengebieten zu sammeln und Lesern (möglichst) kostenlos zur Verfügung zu stellen. Da Wissensquellen im Internet damals 2001 teils noch recht "fragwürdig" waren, wollten wir uns durch gewissenhafte Recherche und damit qualitativ hochwertigen Informationen von "schlechten" Webseiten abheben."
siehe: https://www.philognosie.net/index.php/home/aboutus/

LG
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Re:Gründe, warum ich Ubuntu und dessen Ableger (Linux Mint etc.) ablehne
« Antwort #4 am: 25. August 2017, 10:49:10 »

Hallo Heinrich,

ich kann da nur voll zustimmen. Die Entstehung des Internets selbst und auch das Vorantreiben freier Gedanken und Ideen, durch das CERN vorangetrieben, sind mir bestens bekannt. Es gibt sogar eine vom CERN herausgegebene Lizenzschrift für freie Software / freie Hardware. Sowas benutze ich gerade in einem meiner Projekte.

Ich denke, dass die Spirale des Profits und der Machtsucht überdreht sind (und jetzt niemand mehr in der Lage ist das zu stoppen). Man kann nur eines dagegen tun: nicht mitmachen. Sich verweigern. Ein Feuer, dem man das "Futter" nimmt, geht irgendwann von selbst aus. Und wenn wir in Sachen Computer / Betriebssystem / Anwendungen wachsam bleiben und uns nicht vom Trommeln der Marketingstrategen verwirren lassen - ist dieser Bereich der, bei dem dieser Widerstand am einfachsten ist. Er kostet nur eigene Initiative und Energie - sonst nichts...

LG
Andreas
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Chris
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Re:Gründe, warum ich Ubuntu und dessen Ableger (Linux Mint etc.) ablehne
« Antwort #5 am: 25. August 2017, 17:57:26 »

Hallo Andreas,

durch ein kleines Missgeschick sind mir zwar gerade ca. 2 DIN A4 Seiten an Text flöten gegangen, aber ... nja ...
Ich möchte den ganzen Text nicht erneut schreiben. Der Grund dafür stand ironischerweise in meinem Text der nun nicht mehr da ist (Kurz; Zeit und Lust).

Daher fasse ich mich kurz: Nicht jeder Mensch hat Zeit oder Lust sich Stunden, Tage oder Wochen mit Linux und den verschiedenen Distros zu befassen. Das kann man niemandem vorwerfen. Ohne Ubuntu wäre Linux heute wahrscheinlich noch immer ohne ein "Gesicht" in der breiten Masse.
Die verschiedenen Distros sind darüber hinaus nicht nur ein Segen, sondern auch ein Fluch und IMHO der Hauptgrund warum Linux keine echte Alternative zu Windows oder Mac OS ist. Zumindest nicht in den Augen der Leute, die wir eigentlich eben davon überzeugen wollen.
Hersteller können sich nicht sicher sein, worauf sie sich einstellen sollen. Ubuntu? Debian? Arch? Suse? CentOS? Die Distros unterscheiden sich z. T. gravierend.
Daher haben viele Hersteller sich auf Ubuntu geeinigt. Es ist der gemeinsame Nenner sowhohl für Hersteller als auch Endanwender.

Die größte Spieleplattform für PCs (Steam) empfiehlt in erster Linie ihr eigenes SteamOS (Debian Basis). Und danach Ubuntu. Offene Treiber für Grafikkarten sind aktuell noch nicht mit denen für Windows vergleichbar.
Und die Treiber direkt vom Hersteller beschränken sich auf eine kleine Auswahl an Distros. Und da ist die Priorität einfach so, dass mehr (potenzielle) Benutzer versorgt werden.
Das kann man wiederrum den Herstellern nicht vorwerfen.

Wir handeln ebenfalls so. Bugs werden zuerst in Software behoben, die wichtige Nutzer haben. Dann geht die Prioritätenliste weiter. Das hat nichts mit Geldgier zu tun.

Hoffentlich bis morgen.

~ Chris
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Re:Gründe, warum ich Ubuntu und dessen Ableger (Linux Mint etc.) ablehne
« Antwort #6 am: 26. August 2017, 07:23:21 »

Hallo Chris,

also mir fehlt nichts an den Grafikkartentreibern für Linux. Alles, was ich mit meinem Computer machen will (und "spielen" zählt NICHT dazu) funktioniert mit allen Karten die ich besitze, und allen Notebooks, die ich in die Hände bekomme einwandfrei.

Ich gebe zu, dass ich die (in meinen Augen allerschlimmsten Auswüchse unserer Wegwerfgesellschaft) von mir fernhalte: Geräte, deren geplantes EOL so kurz ist, dass es sich für die Gemeinde der "Reverse Engineerer" - die Treiber für Linux schreiben - nicht lohnt, sich dieser Geräte anzunehmen. Die Ausrichtung von Linux ist nicht zum Wunsch der meisten Konzerne kompatibel:
Die Linux Gemeinde will ein langlebiges, dauerhaft gepflegtes Produkt,
Die Konzerne wollen, dass Dinge immer schneller obsolet werden, damit man neukaufen muss.

Es gibt kein geeigneteres Mittel, die Menschen zum Neukauf zu ZWINGEN, als Obsoleszenz. Dazu zählt auch die, die in den Köpfen der Menschen erzeugt wird!!

  • ich muss unbedingt das neue Smartphone haben, weil es xyz hat, was mein altes nicht hat (aber brauche ich xyz auch? Diese Überlegung findet bei den meisten nicht statt)
  • ich muss es haben, weil es "in" oder "chic" ist oder "alle anderen es auch haben".
  • das kommt dauernd in der Werbung - wenn ich das nicht habe, verpasse ich was

Dann kommen "echte (gewollte) Ausfälle" dazu, die den Neukauf ankurbeln.

Die Tatsache, dass sich in den meisten Bereichen Dinge vereinheitlichen, vereinfachen, ist kein von der Natur vorgegebenes Verhalten. Dort findet das Gegenteil statt: die Unordnung (Entropie) steigt an. Wobei der Mensch die in den vergangenen Millionen Jahren ständig angestiegene Artenvielfalt durch sein Verhalten schon stark dezimiert hat. Nur denke die Natur in anderen zeitlichen Größenordnungen als "wir Würmer": die "Krankheit Homo Sapiens" wird den Planeten Erde irgendwann verlassen. Weil das Gehirn nicht dazu geführt hat, dass diese Spezies in Sachen Überleben besser ist als der Rest des Lebens 

Die Vereinheitlichung bedient die größte Schwäche des Menschen: seine Bequemlichkeit. Sicher ist es bequemer, wenn ich nichts tun muss, nichts lernen will/muss, nicht überlegen muss. Diese drei sind lästige Dinge des Lebens. Fernsehen, Essen, Urlaub machen, Computerspiele spielen: das sind die in der Priorität hoch angesiedelten Beschäftigungen. Und mit jedem dieser Dinge sind gewaltige Konzernaktivitäten verbunden, denn hier schlummern Milliarden. Diese Menschen wollen immer wieder und immer schneller "was Neues". Weil es sonst "langweilig" wird. Und es muss schnell funktionieren, weil es ja auch nicht lange benutzt wird - denn dann gibt es ja wieder was Neues.

Linux kann und will auch nicht "Menschen bekehren". Vielmehr ist es so:

Wenn Menschen erkennen, dass in ihrer Umgebung "etwas schief läuft", dann ist es schon da. Es gibt diesen Menschen die Möglichkeit, sich da zu entfalten, wo sie es wollen - und nicht da, wo sie zu gezwungen werden sollen.

Insofern reiht sich die Erscheinung "Linux" in eine ganze Bewegung ein, die auch viele völlig andere Erscheinungen hat - wie z.B. die Makerszene. Da gibt es viele Gemeinsamkeiten.

Auch will kein Linux-Anwender einen anderen "Bekehren". Zumindest dann nicht, wenn er selbst das Puzzle schon mal von Weitem betrachtet hat.

Kommunikation ist natürlich ein wichtiger Punkt. Seine Sichtweise, seinen Standpunkt darlegen und mit Argumenten unterstreichen.

Ubuntu hat mit seiner wirtschaftlichen Marktmacht dafür gesorgt, dass Linux auf viele Desktops gekommen ist. Es ist aus Debian entstanden - und wenn man ehrlich ist, besteht es auch noch zu über 90% aus Debianquellen. Aber die 10%, die neu dazugekommen sind, füttern die Bequemlichkeit der Menschen, machen sie abhängig vom Produkt "Ubuntu" und werden in Zukunft mehr und mehr als Machtinstrumente verwendet werden. Das ist meine persönliche Sichtweise - ich könnte Bücher darüber schreiben oder Stunden darüber reden.

Das hilft aber niemandem. Um jemanden zum Überlegen zu bringen, reichen meist schon kleine Anregungen. Dann entscheidet er selbst, ob er anfangen will zu überlegen oder ob er sich Rechtfertigungen zurechtlegt, warum es nicht notwendig ist, zu überlegen  Und an dieser Stelle hat jeder andere Prioritäten, was er tun will und was nicht - und das ist auch gut so. Du hast Recht damit, dass nicht jeder Stunden, Tage oder Wochen damit verbringen will, etwas Neues zu lernen. Andere halten jede Minute, die man mit einem Computerspiel verbringt, für absolute Zeitvergeudung (dazu zähle ich auch mich). Und in meinem "Lebensgebäude" ist ein großes Unwort das Wort "Zeitvertreib". Zeit ist das, was mir auf Erden geschenkt wurde. Sie ist für mich endlich - kein Geld, keine Macht kann mir mehr davon geben. Jede Sekunde kehrt nie wieder. Ich werde einen Deubel tun, davon auch nur eine einzige "zur vertreiben" - für ein kurzfristiges Glücksgefühl, was man z.B. beim Lösen eines Spieles bekommt. Was ich dort bekomme, ist exakt an dieses Spiel gebunden. Lerne ich hingegen eine Programmiersprache, oder den Umgang mit der Kommandozeile, versuche, etwas zu verstehen, nachzuvollziehen: dann kann ich das als weiterhin brauchbaren Baustein in "mein Lebensbauwerk" integrieren. Und ich erfreue mich jeden Tag daran, wie dieses Gebäude immer größer wird, immer robuster, immer stabiler wird und seine Größe es mir immer einfacher ermöglicht, neue Bausteine hinzuzufügen. Im Gegensatz zum Lösungsweg eines Spieles hat dieses Wissen keine "Halbwertszeit".

LG
Andreas
« Letzte Änderung: 26. August 2017, 09:19:25 von Andreas » Gespeichert

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Re:Gründe, warum ich Ubuntu und dessen Ableger (Linux Mint etc.) ablehne
« Antwort #7 am: 26. August 2017, 14:52:36 »

Hallo Andreas,

ich fürchte, du unterschätzt Spiele und Bequemlichkeit. Und zwar gewaltig.

Spiele waren früher der Antrieb hinter technischen Entwicklungen. Und das hat sich bis heute nicht wirklich geändert. Die ersten "graphischen" Bilder die ein Computer darstellte, waren für Spiele. Ohne den Wunsch mit Computern zu spielen, hätte es wahrscheinlich länger gedauert, bis wir graphische Oberflächen gesehen hätten.
Dedizierte 3D Grafikkarten wurden primär für Spiele entwickelt. Heute nutzen wir diese unter anderem für die Kryptographie, in der Medizin und für andere intensive Berechnungen. Es ist auch weniger das "wir brauchen etwas Neues" das die Spieler antreibt. Es ist das "Hey, wir können nun mehr darstellen als früher, aber dafür brauchen wir bessere Hardware." das diese "Wegwerfgesellschaft" für Grafikkarten ankurbelt.
Und übrigens: Spiele wurden und werden gerne in der Forschung eingesetzt. Lösungsoptimierungen z. B. werden in erster Linie durch Spiele vorangetrieben. Ich nenne einfach nur mal ein paar Beispiele: Schach, Backgammon, Go, Echtzeitstrategiespiele wie Command & Conquer, Kartenspiele wie Skat oder Poker. Für diese Spiele wurden zielgerichtete KIs benötigt. Diese verwenden wir heute nicht selten in anderen Bereichen. Zum Beispiel im Navi eines Autos.

Bequemlichkeit ist übrigens ebenfalls eine treibende Kraft hinter dem Fortschritt im Computer Bereich. Wären Menschen nicht von Natur aus bequem, wäre Informatik wahrscheinlich nur eine Randerscheinung geblieben oder dermaßen kompliziert, dass nur eine paar Wenige dieses Handwerk beherrschen.
Es war Bequemlichkeit, dass zu höheren Programmiersprachen geführt hat. Und auch Linux ist von Bequemlichkeit betroffen. Nachdem Linus den Kernel für Linux entwickelte und den Kernel unter der GPL stellte, wurde es mit dem GNU-Projekt verwendet. Warum? Es dürfte schlicht einfacher gewesen sein als eine komplett neue Umgebung zu erstellen.
Warum sind Computer heute so dominant in Haushalten? Weil sie Teile des Lebens bequemer machen.
Warum haben die Linux Distros nun eine grafische Oberfläche? Weil es bequemer ist.
Warum gibt es Programm-Bibliotheken wie die SDL? Weil es bequemer ist, etwas bestehendes zu nutzen als etwas Neues zu erfinden.

Ich will nicht sagen, dass wir jede technische Neuerung brauchen. Meine Grafikkarte ist z. B. 5 Generationen (also 5 Jahre) alt. Sie ist noch immer kräftig genug für die Spiele die ich spielen möchte. Auch in der Auflösung 1920x1080 und zwar mit 60 Bildern pro Sekunde. Also das, was heute viele Grafikkarten-Hersteller ihren Kunden versprechen. Ich habe auch kein Problem damit, wenn ich in einem Spiel mal keine 60 Bilder pro Sekunde habe. Und für die meisten Spiele reicht auch der OpenSource Grafikkarten-Treiber.
Aber ...
Es gibt Programme die verwenden eine neuere Version von OpenGL (OpenGL 4.5). Meine Grafikkarte unterstützt diese Version. Der OpenSource Grafikkarten-Treiber spielt aber nicht mit. Den Grund dafür habe ich schon gefunden: Ich verfüge nicht über die korrekten MESA-Treiber. Diese habe ich nachgerüstet.
Aber das Programm verweigert mir dennoch den Dienst. Es fordert für die volle Unterstützung von OpenGL 4.5 nämlich die Treiber direkt von AMD. Diese sind aber nicht für meine Version freigegeben.
Eine kleine Suche im Internet ergab dann: Der Treiber ist mit meinem Kernel nicht kompatibel. Ich müsste erst meinen Kernel downgraden um den Treiber zu installieren. Und das ist mir ehrlich gesagt, zu riskant und zuviel Aufwand.

Zitat:
Auch will kein Linux-Anwender einen anderen "Bekehren". Zumindest dann nicht, wenn er selbst das Puzzle schon mal von Weitem betrachtet hat.
Man muss keine Endanwender "bekehren". Schließlich ist Linux keine Religion (oder doch? O_O). Aber ausgerechnet die, die du nicht so gerne magst - also große Konzerne - müssen "bekehrt" werden. Zum Wohle von Linux.
Du glaubst nicht, wie oft ich schon gelesen und gehört habe "Gäbe es Spiel XYZ für Linux, könnte ich auf mein Windows verzichten." oder etwas in dieser Richtung.
Oftmals haben Menschen bereits erste Erfahrungen mit Linux gemacht. Es ist dann aber DAS geliebte Spiel XYZ das zumindest noch einen Teil ihres PCs an Windows bindet.
Das muss aufhören. Aber nicht (nur) auf Seiten der Endanwender. Sondern in erster Linie auf Seiten der Entwickler.
Spiele - wie gesagt - sind ein großer Motivator. Das gilt nicht nur für die junge Generation.
Aber diese Generation ist tatsächlich wichtig. Und diese Generation spielt halt auch gerne. Und je besser wir Kinder für Linux interessieren können, desto größer ist die Chance, dass sich Linux bei denen als "normal" einbürgert und Windows "komisch" wird.

Ich habe damals angefangen zu programmieren, weil ich meine eigenen Spiele programmieren wollte. In meiner Freizeit befasse ich mich neben Spielen mit für mich neuen Programmiersprachen. Oder sehe mir Videos über Geschichte an (z. B. Mittelalter).
Aber meist ist die Motivation dahinter ist meist die Gleiche: Womit kann ich besser Spiele entwickeln und wie kann ich diese möglichst glaubhaft gestalten?

Ach und noch ein Letztes Wort zu Spielen:
Zitat:
Im Gegensatz zum Lösungsweg eines Spieles hat dieses Wissen keine "Halbwertszeit".
"Halbwertszeit" sehe ich nur in ganz einfachen Spielen.
Spiele sind eine Wissenschaft. Und zwar eine, mit der man sehr viel Zeit verbringen kann. Ich verweise hier mal auf ein Video, dass *einen* positiven und lang anhaltenden Effekt auf Spieler haben kann https://www.youtube.com/watch?v=fftjo1CepQE&t=2m7s
Davon gibt es aber noch viel mehr. Ein Kumpel von mir verbesserte sein Englisch enorm, weil er ein Online RPG im internationalen Raum spielte.
Ich könnte noch ein paar andere positive Effekte aufzeigen. Aber ich belasse es erst einmal dabei.

Viel Spaß und schöne Grüße
Chris

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Re:Gründe, warum ich Ubuntu und dessen Ableger (Linux Mint etc.) ablehne
« Antwort #8 am: 26. August 2017, 16:22:20 »

Warum soll sich ein einziger Softwareentwickler dazu entschließen, sich auf Linux zu stürzen, wenn man viele Leute schon damit binden kann, dass ein einziges Programm oder Spiel nur auf Windows läuft und das für die Nutzer schon das KO-Kriterium ist?

Es besteht kein Grund, warum sie da was anders machen sollten. Die Kohle kommt doch auch so rein.

Die Verbreitung von Linux kann und wird sich nur dann vergrößern, wenn es in der Welt der kommerziellen Betriebssysteme "Katastrophen" gibt. Das können Sicherheitsprobleme sein, oder die Leute fühlen sich zu sehr getrackt und bespitzelt, oder ein Virus/Trojaner legt über die Hälfte aller Windows-Systeme lahm.

Es wird bestimmt wieder schön heute Abend!

Ich wünsche Dir einen schönen Abend und einen schönen Sonntag
LG
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Re:Gründe, warum ich Ubuntu und dessen Ableger (Linux Mint etc.) ablehne
« Antwort #9 am: 06. April 2018, 19:27:26 »

Hallo Andreas,

Deine Antipathie gegen Cannonical/Ubuntu bekommt neue Nahrung:

hie klicken

Zitat aus dem Artikel:
"Ab Ubuntu 18.04 will Canonical bestimmte ausgewählte Benutzerdaten sammeln."

Welche dies sind, wird dort aufgeführt.
Man soll zwar die Sammelei abstellen können, aber voreingestellt ist die Zustimmung.

Bin gespannt, ob Linux Mint diesen Weg mitgeht (gezwungenermaßen(?), um Ubuntu als Grundgerüst für seine Distributionen behalten zu können).

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« Letzte Änderung: 07. April 2018, 16:38:42 von Andreas » Gespeichert
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Re:Gründe, warum ich Ubuntu und dessen Ableger (Linux Mint etc.) ablehne
« Antwort #10 am: 07. April 2018, 04:12:14 »

Hallo Heinrich,

solange die "Sammelpakete" unter der GPL stehen, kann jeder vor einer Weiterverwendung Veränderungen durchführen nach seinem Gutdünken. Also auch das Sammeln abstellen. Wenn das allerdings eine andere Lizenz ist, dann vermutlich nicht. Dann müsste es Canonical nur noch schaffen, die Entfernung dieser Pakete das System in einen unbenutzbaren Zustand überführen zu lassen. Glaub mir: das geht.

Wenn man die Augen aufmacht und unsere Welt nur beobachtet, kann man sehr viel Lernen und bekommt fast schon magische Kräfte im Vorhersagen, wie Konzerne reagieren und agieren. Das ist nämlich alles logisch und zwangsläufig.

Canonical wird der Linux-Zweig von Microsoft.

LG
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Re:Gründe, warum ich Ubuntu und dessen Ableger (Linux Mint etc.) ablehne
« Antwort #11 am: 02. Mai 2018, 06:55:44 »

Hallo,

beim Suchen nach Infos zu den Begriffen "Abhängikeiten Manj. deinstall" (Ende 'offen' wegen -ieren -allation)'auf deutsch' & 'letztes Jahr' mit StartPage kam ich irgendwann hierher.
Ich hatte es mal wieder ausprobieren wollen, nachdem ich gelesen hatte, daß es eine Cinn.-Variante gibt (die SSD ist längst wieder leer und wartet doch wieder auf's neue LMDE ab hoffentlich Juni).

Obwohl mir noch sehr 'unangenehm' in Erinnerung war, wie lästig & müßig das Deinstallieren der _für_mich_ eigentlich nur überflüssigen Software (Office/FF/Chat/Taube/Thunderb. usw.) UND der paar fast 'überall' anzutreffenden unangenehmen bzw. eigenmächtigen Sachen (bei LM: Search/Unbunt -.../Samb/VCL/alles mit goo..&gda.. usw. &'ev.' Zeitg.) vor rund einem Jahr war, gab ich mir nochmal vergeblich alle Mühe.

> Hinweis zwischendurch:  eigentlich ist dieses Thema nicht der Grund für meine Registrierung hier < (~;

Jedenfalls klappte da NIX ohne 'Alles' kaputt zu machen - für ausschliesslich ADM-Kisten unnützes 'Inlet-Microcode-Zeug' zu deinstallieren bewirkt beim nächsten Start die Anzeige 'cannot find Intel Microcode' im Bootmenü - das war's dann, Ende!
(auch lustig: man wählt vor dem Start des Sticks zur Installation 'free' in den Settings - nicht 'non free' ! - und später hat die tolle 'Hardwarerkennung' sowas bestimmt? Ich weiss, das kommt auch 'immer' bei Mint-Updates mit, trotzdem sollte es dort! nicht 'verdingt' sein)

Als ich dann hier in diesem Thread was vom LMDE las, da freute ich mich und fühlte mich schonmal 'gut aufgehoben'. Seit Mitte 2015, als der GWiX-'Züchosträß' los ging, bin ich mit LM 17.0 anfangend und ab LM 18 (-.3 war endgültig Schluss) in Stutzen kommend 'zufriedener' Linux-Anfänger.

Vom Wiresh. 'konditioniert' (was letztendlich & endgültig zum 'Bruch' mit W7&8.1 führte) habe ich den Hai erstmal beim Linux ausprobiert, dann aber zu Gunsten der komfortablen, sofortigen Visualisierung mal Ethera. ausprobiert.
Entsetzt nahm ich an, dass die vielen 'schwer nachzuvollziehenden' Kontaktierungen vom bzw. 'für' den Affen sind - dann habe ich nach&nach immer mehr Sachen deinstalliert, die ich weder in den Autostarts noch sonstewie (selbst) 'aktiviert' hatte, und es wurde bei den 17er Linux Mints deutlich weniger - beim LMDE war's von Anfang an am wenigsten & 'nachvollziehbar' - ABER bei allen (Cinn./XFCE/KDE) ab 18 war's gruselig!

DASS die Kanonibal-Server mit den ('Fabel-')Tiernamen für Updates kontaktiert werden, und 'natürlich' beim Systemstart (bzw. später, sowie man das Lan-Kabel einsteckt!) da was hinfunken wäre ja 'erträglich', aber in Minutenabständen (oder weniger) immer wieder 2-4 Server anzu'pingen' ist krank!

Und Zack! fiel mir ein, dass ich mal lesen durfte, wie vom 'Begehren*' einer Gegenleistung (oder sogar wörtlich Zahlung?) der M.-Macher an die *U.-Macher für deren 'Vorleistung' geschrieben wurde (sinngemäß) - das war zur LM-17er-Zeit.
Und Peng! ab V.18.- gibt es das neue Gold (oder Öl?) in kleinen Dosen ...
- nun hilft auch kein 'Entfernen' rel. unwichtiger, übereifriger Zeitprogramme mehr, um das regelmäßige Hallösagen in die Ferne einzudämmen -

Bis hierhin ist's gewiss etwas sehr ausführlich für den 1. Text eines Neulings bei euch; aber ohne diese Zeilen fällt es vieleicht schwer zu verstehen warum mir die Anmeldung in eurem Forum und die 'eigentlichen Frage' nun wichtig ist - es geht 'natürlich' um mein seit 2016 geliebtes LMDE:

Muss man da demnächst ähnliches 'in Kauf' nehmen, auch wenn's nix mit den Unbunten zu tun hat?
Und - kann man die 'zweifelhaften Vorzüge' von z.B. LM 18.3 KDE vieleicht noch einige Zeit 'geniessen' wenn man bestimmte Kniffe anwendet?
(ich finde es ja örgndwie manchmal recht schick, und überhauptnicht 'träge' mit einem schwachen alten 'Netbook')

Hoffentlich war das Lesen nicht langweilig - OK, etwas aus dem Bauch heraus geschrieben und schnell mal hier reinkopiert, aber es kommt von Herzen ...

- ich würde mich sehr freuen, wenn ihr dazu was antwortet -

Schönen Gruß aus dem Norden,

Moi N.
('Künstlername')
  S.-H.

4.5. ~06.00Uhr:
Editiert > mehr 'Markennamen' u.Ä. etwas 'entstellt'
(um Abmahnungen o.Ä. zu vermeiden)
- wer sich auskennt (haha) weiss was gemeint ist -
'sorry'
« Letzte Änderung: 04. Mai 2018, 04:07:42 von Moi » Gespeichert
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Re:Gründe, warum ich Ubuntu und dessen Ableger (Linux Mint etc.) ablehne
« Antwort #12 am: 02. Mai 2018, 13:49:45 »

MoiN,

seit Microsoft erkannt hat dass Linux für den Endanwender eben NICHT UNWICHTIG ist hat es seine Strategie von "ignorieren" über "schlecht machen" hin zu "infiltrieren" geändert. Und letzteres dürfte sich in Zukunft verstärken, wo auch immer M$ Einfluss hat. Also kommt das zunächst über den Kanal "Ubuntu". Alles, was darauf setzt, baut auf bereits "verseuchtem Wasser".

LMDE baut auf Debian (daher das "D" im Namen). Und solange Debian nichts von Ubuntu verwendet gibt es aus dieser Richtung keine Einflüsse.

Ein Warten auf LMDE3 macht also auf jeden Fall Sinn.

Viele Dinge wie mitinstallierte Webbrowser, Kerneltreiber für nicht vorhandene Hardware sind übrigens entstanden, damit Linux userfreundlicher wird. Das gleiche betrifft installierte Software, die man nicht braucht. Es stört technisch nicht, wenn die Kerneltreiber alle vorhanden sind, und ein FF, der nie gestartet wird, stört auch nicht. Hier sollte man seine eigene Einstellung ändern, wenn man Wert auf ein leicht zu pflegendes System mit großer Flexibilität (Einbau der Platte in anderen Rechner und alles läuft sofort) Wert legt. Wer sein Wissen in einer besonderen Nische erweitern will, kann sein System mit erheblichem Aufwand und Risiko verschlanken. Nützen tut das aber objektv niemandem.

LG
Andreas
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Re:Gründe, warum ich Ubuntu und dessen Ableger (Linux Mint etc.) ablehne
« Antwort #13 am: 04. Mai 2018, 03:59:26 »

Guten Morgen,

nach etwas Abwarten, ob sich hier vieleicht noch mehr Leute äussern, will ich mich mal bedanken - vielen Dank für die Antwort.

Um mich nicht 'noch weiter aus dem Fenster zu beugen' und - anscheinend vergeblich - auf mehr Details zu den aufgeführten 'Punkten' zu warten verabschiede ich mich bei der Gelegenheit auch gleich.

Ich möchte noch hinzufügen und betonen, dass selbstverständlich die Updatesuchfunktionen ohne Einfluss auf die beschriebenen 'Aktivitäten' der ansonsten sicher nur lieb gemeinten Mints (ohne LMDE) eingestellt waren.
'Player'/Streamer/nochwas standardmässig installiertes, die man JA (!?!) laut Adm. ruhig machen lassen kann was 'sie' (wissen) wollen, z.B. beim Öffnen eines Ordners oder BILDES Netzwerkaktivitäten triggern usw., völlig OK sowas - FR./GB./IR. wollen ja bescheid wissen wer wann was anguckt - dolle Wurst!

Die ausgebliebene 'freundliche Begrüßung' ist zu verschmerzen - es ist wohl altmodisch anzunehmen, dass der Betreiber (zumindest) 'sowas' pflegt.

Dennoch: Danke & 'weiter so'
(bissl mehr Details/Beläge in den Pamphleten wäre gut - die 'Suche' hier ergab NIX!)

Leb/t wohl ...

Moi

Nachtrag:
LEIDER sah ich zu spät, wes' Geistes Kind (also)
zur Benutzung des Chr.Br. rät - Hmm ...
(sehr glaubwürdig)
« Letzte Änderung: 04. Mai 2018, 04:19:08 von Moi » Gespeichert
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Re:Gründe, warum ich Ubuntu und dessen Ableger (Linux Mint etc.) ablehne
« Antwort #14 am: 04. Mai 2018, 09:23:01 »

Wir haben auch nicht die Aufgabe, "die Welt aufzuklären". Und haben auch das Detailwissen nicht "mit Löffeln gegessen". Und wenn Du einen persönlichen Willkommmenspost erwartet hast: Sorry, ist in der Tat nicht üblich hier. Wir sind eine "freundliche Menge unterschiedlichster Menschen" die für sich entschieden haben nicht mehr mit kommerzieller Software sondern mit Open Source zu arbeiten - bis auf die unterste Ebene (das Betriebssystem).

Auch hier in unserem Forum ist es wie sehr häufig: die große Mehrheit ist still, konsumiert und schreibt nicht, und an einigen wenigen bleibt die gesamte "Arbeit" hängen. Meist ist es EINER, der so ein Projekt wie eine LUG am Leben hält 

Wenn Du Dir die Fragen nicht selbst beantworten lernen willst, wünsche ich Dir viel Erfolg bei der Suche nach Antworten.

Das meiste im Leben ist eine Frage der Art und Weise, wie man es angeht. Vieles muss man "einfach glauben", weil einem die Möglichkeiten fehlen, es zu beweisen. Hier für sich eine Leitlinie zu ziehen - das ist die Kunst. Ich hatte in meiner Antwort versucht, Dir diese Linie zu beleuchten. Nicht mit "Beweisen", sondern mit logischen Schlüssen. Um Beweise zu liefern, müsste ich bezahlt werden - denn dafür braucht man Tage und Wochen. Und es setzt beim Fragenden und beim Antwortenden ein sehr hohes Maß an Fachwissen voraus.

Ansonsten ist die Erklärung, inwiefern "Spionagesachen" etc. in Open Source eingebaut sein können, auch eine Frage der grundsätzlichen Funktion von "Open Source". Vieles kann man sich selbst beantworten, wenn man die Art und Weise, wie Open Source funktioniert, zu verstehen versucht.

EDIT:
Wer glaubt, dass bei Linux beim Öffnen eines Ordners irgendwelche Netzwerktätigkeiten getriggert werden sollte sich vor dem Aufstellen dieser Behauptung zunächst mit Fachwissen bewaffnen und die Mechanismen, wie dieses unter den unterschiedlichen Desktops zugleich passieren soll, benennen.
Mit diesen Stichworten kommt man bei Internetrecherchen weiter:
- was geschieht beim Öffnen eines Ordners?
- wie kann ich dabei gestartete Prozesse erkennen?
- wie mache ich Netzwerkmonitoring?

Ansonsten kann ich leider keine Zeit in die Beantwortung solcher "Verschwörungstheorien" investieren - es geht genug Zeit dabei drauf, sich um belegbare Probleme zu kümmern...

LG
Andreas
« Letzte Änderung: 05. Mai 2018, 06:25:12 von Andreas » Gespeichert

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