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   Autor  Thema: systemd-boot vs GRUB  (Gelesen 130 mal)
Sebastian
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systemd-boot vs GRUB
« am: 04. Oktober 2025, 07:33:20 »

Einleitung:
Viele Linux-Nutzer setzen noch immer auf GRUB – meist einfach, weil er seit Jahren der Standard ist. Doch mit dem Wechsel zu UEFI-Systemen gibt es eine deutlich schlankere und modernere Alternative: systemd-boot. Während GRUB mit einem enormen Funktionsumfang glänzt, brauchen die meisten Anwender nur einen Bruchteil davon. systemd-boot konzentriert sich genau auf das Wesentliche und belohnt das mit einfacher Handhabung und Pflege.

TLDR;
GRUB kann alles, was kaum jemand braucht. systemd-boot kann das Nötigste – und das besser, schlanker und unkomplizierter.

Hauptteil:
GRUB ist ohne Frage der funktionsreichste Bootloader, den Linux bietet. Er unterstützt verschiedenste Dateisysteme, Netzwerk-Boot, Skripting, Passwortschutz, Chainloading und noch einiges mehr. Doch wer startet sein System wirklich übers Netzwerk, wechselt regelmäßig Dateisysteme oder nutzt komplexe GRUB-Skripte? Für die Mehrheit reicht es, einen Kernel mit ein paar Parametern zu laden – und genau hier spielt systemd-boot seine Stärke aus.

systemd-boot ist Teil der systemd-Suite und wird automatisch mitinstalliert. Es gibt also keine zusätzlichen Pakete oder Fremdkomponenten wie bei GRUB. Damit fügt er sich nahtlos ins System ein und wird von Distributionen, die auf systemd setzen, direkt mit gepflegt. Unter anderem sorgt bei EndeavourOS ein Pacman-Hook dafür, dass systemd-boot bei jedem systemd-Update automatisch aktualisiert wird. Kein manuelles Eingreifen, kein grub-install, kein Neu-Generieren der Konfigurationsdatei.

Der einzige Haken: systemd-boot funktioniert ausschließlich auf UEFI-Systemen. Für alte BIOS-Maschinen bleibt GRUB also weiterhin notwendig. Wer aber ohnehin auf moderner Hardware unterwegs ist, kann sich das komplexe GRUB-Setup sparen.

Beispiele:
Die Unterschiede in der Konfiguration sind überschaubar, aber deutlich einfacher gehalten:


  • Kernelparameter konfiguriert man bei systemd-boot in /etc/kernel/cmdline, anstelle von /etc/default/grub.
  • Die Verwaltung erfolgt über das Werkzeug bootctl statt grub-install oder grub-mkconfig.
  • Die eigentlichen Bootmenüeinträge liegen im Verzeichnis /boot/loader/entries/, (Bei EOS unter /efi statt /boot) jeweils als einfache Textdateien mit Einträgen wie title, linux, initrd und options.
  • Unter EndeavourOS übernehmen Pacman-Hooks die automatische Aktualisierung bei systemd-Updates.


Das Ergebnis: ein klar strukturiertes, minimalistisch gepflegtes Setup, das sich bei Kernel- oder Systemänderungen weitgehend selbst aktualisiert. Fehlerquellen wie unvollständige GRUB-Konfigurationen oder vergessene update-grub-Befehle gehören damit der Vergangenheit an.

Fazit:
systemd-boot ist kein Ersatz für GRUBs riesige Funktionsvielfalt – aber er ist eine realistische und deutlich angenehmere Alternative für fast alle Anwender. Er ist schlanker, direkter, leichter zu pflegen und besser in moderne Linux-Systeme integriert. Wer heute ein UEFI-System nutzt, sollte ernsthaft darüber nachdenken, GRUB in Rente zu schicken und auf systemd-boot umzusteigen.

Quellenangabe:


LG
Sebastian
« Letzte Änderung: 04. Oktober 2025, 07:40:43 von Sebastian » Gespeichert

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