Seiten: [1]
|
 |
|
|
Autor
|
Thema: FSF empfiehlt die Kommunikationssoftware GNU Jami (Gelesen 206 mal)
|
|
Sebastian
YaBB God
    
Offline
Einträge: 774

|
 |
FSF empfiehlt die Kommunikationssoftware GNU Jami
« am: 30. August 2025, 19:19:34 »
|
|
Einleitung
Hallo Suletuxe, die Free Software Foundation (FSF) hat kürzlich erneut die Kommunikationssoftware GNU Jami empfohlen. Anlass war das endgültige Aus von Microsoft Skype – ein guter Zeitpunkt, um sich mit freien Alternativen zu proprietären Messengern auseinanderzusetzen. Ich selbst bin durch die Empfehlung der FSF auf GNU Jami aufmerksam geworden. Die Software hört sich für mich ziemlich interessant an und ich habe mir vorgenommen, sie in den nächsten Wochen oder Monaten einmal intensiv auszuprobieren.
TLDR; GNU Jami ist eine freie, dezentrale und verschlüsselte Kommunikationsplattform, die ohne zentrale Server auskommt. Sie bietet Funktionen ähnlich wie WhatsApp, jedoch mit vollständiger Kontrolle über die eigenen Daten, ohne Abhängigkeit von proprietären Diensten – und kann zusätzlich als vollwertiger SIP‑Client genutzt werden.
Hauptteil
GNU Jami ist ein freies (GPL‑lizenziertes) Kommunikationswerkzeug für Text‑, Sprach‑ und Videochats. Es basiert auf einem dezentralen Peer‑to‑Peer‑Netzwerk, das keine zentralen Server benötigt. Dadurch entfallen zentrale Ausfallpunkte und die Gefahr, dass ein Anbieter den Dienst einstellt oder Daten auswertet.
Vorteile gegenüber WhatsApp:
- Dezentral: Keine zentrale Infrastruktur, daher keine zentrale Datenspeicherung.
- Ende‑zu‑Ende‑Verschlüsselung für alle Kommunikationsarten.
- Plattformübergreifend: Linux, Windows, macOS, Android, iOS.
- Keine Telefonnummer erforderlich – Identifikation über Jami‑ID.
- Volle Kontrolle über Daten, Quellcode offen und auditierbar.
- Kann als SIP‑Client genutzt werden, um klassische VoIP‑Konten einzubinden.
Die FSF hebt hervor, dass Jami seit der Einstellung von Skype einen deutlichen Nutzerzuwachs verzeichnet. Besonders interessant: Jami sammelt keine personenbezogenen Nutzungsdaten. Statistiken werden nur indirekt aus Netzwerkbeobachtungen abgeleitet, was Missbrauchsmöglichkeiten minimiert. Die SIP‑Client‑Funktion erlaubt es, bestehende VoIP‑Konten (z. B. von Providern oder internen PBX‑Systemen) direkt in Jami zu registrieren. Damit lässt sich Jami auch in bestehende Telefonie‑Infrastrukturen integrieren.
Fazit
GNU Jami ist eine ernstzunehmende (In bezug auf Daten-/schutz/hoheit), freie Alternative zu WhatsApp und anderen proprietären Messengern. Wer Wert auf Datenschutz, Unabhängigkeit und offene Standards legt, sollte Jami testen – vielleicht ist es auch für euch, eine dauerhafte Lösung. Besonders die Möglichkeit, Jami als SIP‑Client zu nutzen, macht es für technisch versierte Anwender noch vielseitiger. Ich bin gespannt, ob sich mein geplanter Langzeittest bestätigt und Jami im Alltag überzeugen kann.
Quellenangabe
LG Sebastian
|
|
Gespeichert
|
Wo die digitale Kultur blüht, nutzen Angreifer Emotionen, Gewohnheiten und Markenbindung aus. Der Schutz beginnt nicht mit Technik, sondern mit Bewusstsein. Wer sich informiert, vorsichtig klickt und sichere Tools nutzt, kann auch unbeschwert an der Digitalkultur teilnehmen.
|
|
|
Sebastian
YaBB God
    
Offline
Einträge: 774

|
 |
Re:FSF empfiehlt die Kommunikationssoftware GNU Jami
« Antwort #1 am: 31. August 2025, 11:06:55 »
|
|
Hallo Suletuxe,
mein Langzeittest mit Jami ist leider schneller zu Ende gegangen als erwartet. Konkret hatte ich massive Probleme mit der Desktop-Variante jami-qt, einem auf Qt basierenden GUI-Client für Jami. Qt ist ein plattformübergreifendes Framework zur Entwicklung grafischer Benutzeroberflächen.
Ich konnte weder einen neuen Account erstellen noch einen bestehenden importieren. Der Prozess blieb jeweils bei einer Ladeanimation hängen, mit der Meldung, dass ein Account erstellt bzw. importiert wird – ohne dass es weiterging. Auf Android hingegen funktionierte die Einrichtung problemlos.
Für mich ist das ein kritischer Punkt: Wenn ich Jami als Alternative zu etablierten Messengern wie WhatsApp vorschlagen möchte, muss die Einstiegshürde niedrig sein. Ich kann nicht erwarten, dass meine Kommunikationspartner stundenlang Troubleshooting betreiben – so wie ich es versucht habe, leider ohne Erfolg. Solche Bugs zu Beginn schrecken ab und führen dazu, dass man schneller wieder zu WhatsApp greift, als man schauen kann.
Trotzdem bleibt Jami für mich ein interessantes Projekt. Ich werde es weiterhin beobachten und vielleicht nächstes Jahr einen neuen Versuch starten.
LG Sebastian
|
|
Gespeichert
|
Wo die digitale Kultur blüht, nutzen Angreifer Emotionen, Gewohnheiten und Markenbindung aus. Der Schutz beginnt nicht mit Technik, sondern mit Bewusstsein. Wer sich informiert, vorsichtig klickt und sichere Tools nutzt, kann auch unbeschwert an der Digitalkultur teilnehmen.
|
|
|
Seiten: [1]
|
|
|
|
|
|
|