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Thema: Neue Benchmarks von Dateisystemen (Gelesen 189 mal)
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Sebastian
YaBB God
    
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Einträge: 694

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Neue Benchmarks von Dateisystemen
« am: 12. Mai 2025, 18:20:38 »
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Hallo Suletuxe,
Auf phoronix gab es einen aktuellen Benchmark Test von verschiedenen Dateisystemen, wie diese unter verschiedenen Workload abschneiden.
https://www.phoronix.com/review/linux-615-filesystems/2
Daraus geht klar hervor das Btrfs bei weiteren nicht das performanteste Dateisystem ist. Was für uns ja auch keine Überraschung mehr darstellt.
Ich wollte das nur für diejenigen hier lassen, die sich vielleicht wie ich für Dateisysteme und ihre Besonderheiten interessieren.
Auch wenn die Benchmarks Btrfs schlecht in der Performance aussehen lassen, kann ich für mich sprechen, das in meinen Fall wie ich mit dem Dateisystem/Computer umgehe, keinen Unterschied zum ext4 merke. Wahrscheinlich weil ich einfach nicht so viele Schreibzugriffe auf einmal habe. Daher überwiegt für mich weiterhin die anderen Vorteile, die dieses Dateisystem mit sich bringt. Wie Snapshots und die Datenintegrität sowie die Möglichkeit über das DUP Profile eine Redundanz auf meinen Datengräbern zu erreichen, und damit die automatische Reparatur (Selbstheilung) von Daten nutzen zu können.
Wie ist das bei euch? Habt ihr mittlerweile auch mal ein anderes Dateisystem in Verwendung als ext4?
Ich verfolge zurzeit auch stark die Entwicklung von Bcachefs, da dieses Dateisystem auch mit COW arbeitet (quasi der Nachfolger von einem Journaling Dateisystem) und noch mehr Features bietet wie Btrfs (z.b. Verschlüsselung) und von der Performance noch besser abschneidet. Ich lasse nur momentan noch die Finger davon, da die Verbreitung von Bcachefs nicht so hoch ist und da sich der Hauptentwickler regelmäßig mit Linus in die Flicken kriegt, und damit nicht sicher ist ob das Dateisystem im Linux Kernel bleiben wird. Und das ist eine vorrausetzung was ich an einem Dateisystem habe, da ich nicht zusätzliche Module nachinstallieren möchte.
Kurz und knapp, ich bin immer noch sehr zufrieden mit Btrfs so dass ich wie oben auch schon beschrieben, meine Archivplatten (HDDs) auf Btrfs umgestellt habe, um Bitrot detektieren zu können.
LG Sebastian
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« Letzte Änderung: 12. Mai 2025, 18:26:22 von Sebastian » |
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Wo die digitale Kultur blüht, nutzen Angreifer Emotionen, Gewohnheiten und Markenbindung aus. Der Schutz beginnt nicht mit Technik, sondern mit Bewusstsein. Wer sich informiert, vorsichtig klickt und sichere Tools nutzt, kann auch unbeschwert an der Digitalkultur teilnehmen.
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Andreas
Administrator
    
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Einträge: 1497

Linux von Innen
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Re:Neue Benchmarks von Dateisystemen
« Antwort #1 am: 13. Mai 2025, 05:44:45 »
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Für mich hat sich auch nichts verändert: BTRFS hat einige wirklich gewichtige Vorteile. Für mein Produktivsystem, mit dem ich arbeite, ist es jedoch spürbar langsamer als ext4. Die Unterschiede sind so groß, dass ich damit nicht leben kann. Daher verwende ich dort nach wie vor ext4 und Software-RAID1. Da ich seit 26 Jahren mit Linux arbeite habe ich mir ein so großes Allgemeinwissen angehäuft, dass ich keine Angst habe, irgendwann mal ein Problem zu haben bei dem ich "zurückrollen" müsste. Für mich hat der Geschwindigkeitsunterschied klar das gewichtigere Argument.
Für mein Vorfürsystem ist BTRFS perfekt. Dort merkt man keinen Geschwindigkeitsunterschied. Aber dort wird eben auch nicht mit dem System gearbeitet...
Tipp: Kompiliere mal einen Kernel mit Geschwindigkeitsoptimierung (alle Prozessorkerne gleichzeitig nutzen) und stoppe die Zeit einmal mit ext4 und einmal mit BTRFS. Du wirst einen Kulturschock bekommen 
LG Andreas
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Wissen ist das einzige Gut, das mehr wird, wenn man es teilt - wenn es Menschen gibt, die es teilen, und es Menschen gibt, die bereit sind, dieses Geschenk auch mit eigenem Einsatz anzunehmen.
Freiheit zu erkämpfen reicht nicht. Man muss sie auch verteidigen.
Ohne IT-Kompetenz ist man heutzutage ein willkommenes Opfer und Spielball anderer, egal, welches System oder Gerät man nutzt. Nur Wissen schützt vor Schaden!
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Sebastian
YaBB God
    
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Einträge: 694

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Re:Neue Benchmarks von Dateisystemen
« Antwort #2 am: 13. Mai 2025, 13:04:06 »
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Das ist ja das schöne, dass man unter Linux so viel Auswahl hat. Da dürfte für jeden mit seinen Präferenzen und Bedürfnissen etwas dabei sein. 
Ich selbst habe bisher die Btrfs Snapshot Funktionalität zum Zurückrollen auch nicht benötigt und habe auftretende Probleme anderweitig gelöst. Aber wo ich Snapshots häufiger für verwende ist, um von meinen @home Subvolumen einen Snapshot zu machen, damit mein Backup Programm (restic) in Ruhe ein Backup von den Daten in dem Read-only Snapshot machen kann (Im laufenden Betrieb). Das musste ich vorher mit LVM realisieren, diese zusätzliche logische Schicht kann ich mir dank btrfs nun sparen. Da mein System durch die Luks Verschlüsselung eh schon genug schichten wie eine Zwiebel hat, war ich froh, dass ich eine weg lassen konnte 
Und wie ich oben auch schon sagte, finde ich Btrfs für Datenarchive (wo man alle jubel Jahre nur drauf zugreift) sehr sinnvoll. Auf Geschwindigkeit kommt es hier ja nicht drauf an, sondern eher auf Zuverlässigkeit. Und da kommt mir die Redundanz und Bitrot Erkennung wie gerufen. 
Für ein Vorführsystem ist Btrfs natürlich auch ideal, da kannst du ja dann quasi fast alles Mögliche vorführen. Selbst Dinge, die man nicht tun sollte und wie man sein System kaputt machen würde. 
Vielleicht wird stattdessen später vielleicht mal das bcachefs etwas für dich werden. Sobald es etwas älter und zukunftssicherer geworden ist. Dies kommt ja schon mal etwas näher an ext4 ran, du alter Raser 
Aber wie gesagt, zurzeit würde ich davon auch noch abraten.
LG Sebastian
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« Letzte Änderung: 13. Mai 2025, 13:07:22 von Sebastian » |
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Andreas
Administrator
    
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Einträge: 1497

Linux von Innen
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Re:Neue Benchmarks von Dateisystemen
« Antwort #3 am: 13. Mai 2025, 14:27:20 »
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Ja - die Vielfalt ist einer der großen Vorteile. Jeder kann sich "sein optimales System" selbst zusammenstellen. Das Wort kann hat hier aber zwei Bedeutungen:- es ist technisch möglich
- man muss das Können haben es zu tun
Erst, wenn beides zusammentrifft, wird ein Schuh draus...
Bei meinem Arbeitsrechner kommt es auf Produktivität an, und da steht Geschwindigkeit eben recht weit oben. Verschlüsselung hingegen brauche ich nicht - zumindest nicht umfassend. Auch das würde sich aber auf die Geschwindigkeit auswirken... Meine Backups hingegen sind verschlüsselt. Warum: kann ich auch nicht so genau sagen. Vielleicht, weil mir so eine Platte auch mal abhanden kommen kann?! 
LG Andreas
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Wissen ist das einzige Gut, das mehr wird, wenn man es teilt - wenn es Menschen gibt, die es teilen, und es Menschen gibt, die bereit sind, dieses Geschenk auch mit eigenem Einsatz anzunehmen.
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Sebastian
YaBB God
    
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Einträge: 694

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Re:Neue Benchmarks von Dateisystemen
« Antwort #4 am: 13. Mai 2025, 18:31:03 »
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Das Wort kann hat hier aber zwei Bedeutungen:
- es ist technisch möglich
- man muss das Können haben es zu tun
Erst, wenn beides zusammentrifft, wird ein Schuh draus...
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Da hast du vollkommen recht. Aber wenn man es jetzt noch nicht kann, dann kann man es sich doch beibringen... ach da war ja was. keine Zeit, keine Lust etc. egal dann sucht man sich jemanden der das für einen halt macht. Natürlich kostenlos den Geiz ist geil wie jeder weiß. Moralisch ist das zwar total verwerflich aber irgendwie hindert das kaum jemanden daran so vorzugehen 
Ich finde man sollte wenigstens das mit dem Geiz ist geil ablegen und für einen Service bezahlen wenn man schon keine Lust/Zeit hat um etwas neues zu lernen.
Dies mache ich bei Handwerklichen Dingen immer so. Ich habe keine Lust, einen PC zusammen zubauen ordentlich mit Kabelmanagement etc. da sage ich lieber was ich da rein haben möchte und bezahle etwas mehr für den Zusammenbau. Selbst gebaut habe ich noch als Schüler wo man sich diesen Luxus nicht leisten konnte und man sich schon darüber gefreut hat das Geld für die Hardware zusammen zu haben. 
Und Verschlüsselung war auch nur ein schnelles Beispiel von mir gewesen, dass mir bei Bcachefs auffiel, da ich auf sowas gucke. auf meinen Main System habe ich alles bis auf dem Bootloader verschlüsselt, da mein Laptop rein Theoretisch auch weg kommen kann genau so wie meine externe Backupfestplatten. Denn Bootloader kann ich leider nicht überprüfen, da ich auf dem Notebook noch kein UEFI mit SecureBoot habe. Ansonsten würde ich auch das ausprobieren, nur, um es mal gemacht zu haben. 
Aber eigentlich benötigt man Verschlüsselung im Dateisystem nur, wenn man etwas im Betrieb (z.b. einzelene Verzeichnisse) schützen möchte. Reicht die Sicherheit einer offline (at Rest) Verschlüsselung um z.b. bei Hardware Diebstahl zu schützen so reicht LUKS vollkommen aus.
Verschlüsselung spielt heutzutage auch Performance mäßig kaum noch eine Rolle, da moderne CPUs native Unterstützung für Gängige Verschlüsselung Algorithmen mitbringen. Selbst der Raspberry Pi 5 kann Mittlerweile AES
Bcachefs hat natürlich noch ein paar andere Funktionen, wie z.b. das man festlegen kann, auf welchen Datenträgern häufig genutzte Daten laden sollen in einem Raid Verbund. So könnte man solche Dinge machen, das Dateien, auf denen häufig zugegriffen wird, auf einer schnellen SSD landen und Dateien die selten bis ga nicht gebraucht werden, landen automatisch auf einer HDD bzw. landen irgendwann dort. Daher wahrscheinlich auch der Name Bcachefs Weil Daten die häufig benötigt werden, besser gecacht werden.
Aber noch ist mir die Zukunft von diesem Dateisystem zu ungewiss von den ganzen auf und ab was man so ließt um das Dateisystem. Da bleibe ich erst mal lieber bei dem erprobten Btrfs. 
LG Sebastian
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« Letzte Änderung: 13. Mai 2025, 18:46:35 von Sebastian » |
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