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Thema: Die macht der Gewohnheiten! (Gelesen 288 mal)
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Sebastian
YaBB God
    
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Einträge: 663

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Die macht der Gewohnheiten!
« am: 15. März 2025, 08:48:35 »
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Hallo Suletuxe,
Ich bin heute Morgen über diesen Artikel von gnulinux.ch gestoßen:
Arch: GPGME-Fehler
Indem der Autor darauf hinweist, dass wir auch immer wieder predigen.
Wer eine Arch-basierte Distribution verwendet, sollte mit Problemen rechnen und diese beheben können. Entweder mit eigenem Wissen oder mithilfe der Community.
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Und mithilfe der Community ist nicht gemeint: "Hier ist mein Problem, liefert mir eine fertige Lösung, die ich nur noch einfügen muss!", sodass kein Lerneffekt entsteht und keine Entwicklung stattfindet! Sondern es ist eher gemeint, dass die Community einen auf die richtige Spur zur Problemlösung führt.
Beispiel:
Man bekommt als Antwort von der Community auf sein Problem hin folgende Antwort:
"Dein Inintramfs ist nicht aktuell, du solltest es in einer chroot Umgebung neu bauen."
Damit hat man einen konkreten Lösungsansatz erhalten. Jetzt wird von demjenigen erwartet, dass dieser entweder diesem Lösungsansatz sofort umsetzt (nach einer eigenen Plausibilitätsprüfung), oder derjenige sich im Internet schlau macht, wie man dies bewerkstelligen kann, falls man selbst dazu noch nicht in der Lage ist. Falls man, auf dem Weg dorthin, sich dieses Wissen anzueignen, auf weitere Probleme stößt oder man etwas nicht ganz versteht, so kann man bei der Community wieder eine Rückfrage stellen, um sicherzugehen, dass man auf dem richtigen Weg ist. Aber immer klar erkennbar bleibt, dass man selbst bemüht, ist das, Problem zu lösen und sich fehlendes Wissen anzueignen.
Jetzt aber wieder zurück zum eigentlichen Thema, ein Problem, das es in diesen Artikel gab, war auch wieder darauf zurückzuführen, dass die Arch News nicht verfolgt wurden und es wieder das Problem entstand, dass das nicht entfernte obsolete Community Repository in der pacman.conf zu Problemen führte. Ein selbst gemachtes Problem, das der Autor hätte vermieden können, wenn er schon vor 2 Jahren, als diese Änderung bekannt gemacht worden ist (link), den Empfehlungen gefolgt wäre und die Anpassungen damals schon vorgenommen hätte. Der Autor wurde erst durch ein masterdon Tröt darauf aufmerksam gemacht. Das gleiche Spiel hatten wir auch bei uns im Forum, das auch daher beruhte, dass die Arch News nicht verfolgt, worden sind.
Aber warum ist das so? Warum, schauen wir nicht als Erstes, wenn wir ein Problem mit einem Update haben nicht als Erstes auf der Neuigkeitenseite unserer Distribution nach, ob vielleicht da schon was bekannt gemacht worden ist? Daran sind ganz klar unsere Gewohnheiten dran schuld! Der Mensch ist, wie wir alle wissen, ein Gewohnheitstier und jeder von uns hat in laufe seiner Jahre andere Strategien und Gewohnheiten entwickelt, mit aufträten von Problemen umzugehen. Und da gibt es natürlich gute als auch schlechte Angewohnheiten. Wichtig ist dabei, sich ab und zu Zeit für eine Selbstreflexion zu nehmen, um zu erkennen, welche Gewohnheiten man versuchen sollte abzulegen oder zu ändern, um auf lange Sicht besser zu werden.
So wäre eine ganz schlechte Angewohnheit sein Problem, einfach bei der Community abzukippen und jetzt auf eine fertige Lösung zu warten. Dies ist zwar die einfachste und augenscheinlich erst einmal schnellste herangensweise, aber auf lange Sicht dauert es so am längsten. Da man selbst keine Fortschritte macht und man immer auf Hilfe von anderen angewiesen bleibt. Und wenn dann keiner da ist und man schnelle Hilfe benötigt, tja dann kann man es auch nicht selbst und ist gezwungen zu warten,
Die bessere Herangehensweise wäre hier erst einmal selbst zu recherchieren, woran es denn liegen könnte (selbst aktiv werden) und dazu gehört dann auch, die ersten Anlaufstellen wie die Webseite bzw. das News-Portal der eigenen Distribution abzuklappern. Bzw. noch ein Schritt weiter zu gehen und auch bei der Distribution zu gucken, worauf die eigene aufbaut. Da Probleme häufig einen Ursprung haben und dann weiter nach unten durchgereicht werden.
Macht es euch deswegen am besten zur Gewohnheit, diese beiden Stellen als allererstes zu konsultieren und danach weiter im Internet zu suchen. Und wenn man absolut nicht fündig wird, eine Frage dann an die Community zu stellen.
Tipp:
Liest euch News vollständig durch! Und hört nicht bei der Überschrift auf zu lesen, weil ihr denkt, das betrifft euch nicht. Häufig kommt es vor das in einem Nebensatz etwas doch erwähnt wird, das euch dann doch betrifft. Und so häufig gibt es auch keine neuen News, so dass man sich die mühe ruhig machen kann.
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Was die Systempflege zu Arch basierten Distributionen anbelangt. Kann man allgemein diesen Guide vom Arch Wiki nur Empfehlen System maintenance wo generelle Empfehlungen ausgesprochen werden, wie man sein System am besten Pflegt. Unter anderem steht da auch drin, dass man vor einem Update am besten die News lesen soll.
Und da das Thema wirklich wichtig ist, haben das selbst andere auch erkannt und Hilfsfunktionen in AUR Helper wie yay eingebaut, womit man die News lesen kann. Schaut da einfach mal im beiliegenden Handbuch nach 
Und je nach euren Wissenstand bedeutet das jetzt für euch zu recherchieren:
- Was ist yay?
- Wie öffne ich das Handbuch von yay?
- Wie suche ich in einem Handbuch?
- Wie lasse ich mir von yay die Arch News anzeigen?
Wie ihr seht, sind da viele Basic Fragen dabei, aber auch diese müsst ihr beantworten können, wenn ihr auf lange Sicht eurer System selbst pflegen möchtet. Denn man muss erst laufen lernen, bevor man auf Fahrrad steigt.
LG Sebastian
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« Letzte Änderung: 15. März 2025, 09:41:39 von Sebastian » |
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Andreas
Administrator
    
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Einträge: 1474

Linux von Innen
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Re:Die macht der Gewohnheiten!
« Antwort #1 am: 15. März 2025, 15:01:01 »
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Ich wollte schon immer eine Distribution, bei der die enthaltene Software nicht schon beim erscheinen hoffnungslos veraltet ist. Ich verwende viel Software für technische Zwecke (z.B. Amateurfunk), und in dieser Software herrscht rege Weiterentwicklung. Nach einem halben Jahr ist die Software für geöhnlich veraltet.
Bei Debian war die Software teilweise über 1, manchmal zwei Jahre alt, wenn sie im Debian released wurde! Das Argument, dass sie dann "besonders stabil" ist, ist völlig irrelevant, weil ihr viele wichtige Funktionen fehlen. Also begann ich mich nach aktuelleren Distris / Möglichkeiten umzusehen, und stieß zunächst auf "Siduction", das auf "Debian unstable" basierte. Fand ich das anfangs noch cool, graute mir vor jedem Update. Es gab so gut wie immer heftige Konflikte, die nur mit viel Wissen und auch Mut beseitigt werden konnten. Eine Woche mal kein Update machen war ein großes Risiko, dass man sein System gar nicht mehr updaten konnte. Und damit wäre die Afu-Software nach ein paar Monaten wieder hoffnungslos veraltet.
Die Lösung dieses Problems war eine Arch-basierte Distri (Antergos). Hier gab es nur selten echte Probleme, das meiste war Kinderkram und ließ sich in wenigen Minuten gangbar machen.
Und wer jetzt glaubt: "Ich habe keine Amateurfunk-Software, ich brauche so ein aktuelles System nicht": der kann gerne bei Windows oder Mac-OS bleiben. Geht auch irgendwie. Meine Ausrichtung ist aber definitiv eine andere...
LG Andreas
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Wissen ist das einzige Gut, das mehr wird, wenn man es teilt - wenn es Menschen gibt, die es teilen, und es Menschen gibt, die bereit sind, dieses Geschenk auch mit eigenem Einsatz anzunehmen.
Freiheit zu erkämpfen reicht nicht. Man muss sie auch verteidigen.
Ohne IT-Kompetenz ist man heutzutage ein willkommenes Opfer und Spielball anderer, egal, welches System oder Gerät man nutzt. Nur Wissen schützt vor Schaden!
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Sebastian
YaBB God
    
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Einträge: 663

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Re:Die macht der Gewohnheiten!
« Antwort #2 am: 15. März 2025, 15:52:46 »
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Und wer jetzt glaubt: "Ich habe keine Amateurfunk-Software, ich brauche so ein aktuelles System nicht": der kann gerne bei Windows oder Mac-OS bleiben. Geht auch irgendwie. Meine Ausrichtung ist aber definitiv eine andere...
LG Andreas
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Hehe, das Banale an der Sache ist die, das unter Windows bzw. MAC hätte man dann sogar schon wieder aktuellere Software als bei einer Linux LTS Distribution 
Aber selbst wenn man keine komplexen Ansprüche wie Amateurfunk-Software die man höchstwahrscheinlich aus den AURs beziehen müsste hat. Würde das eigentlich sogar noch ein Argument mehr sein, dass man zu einer Arch basierten Distribution greifen kann. Denn desto weniger das AUR verwendet wird und desto banaler der PC genutzt wird, desto weniger Probleme entstehen bei einem Arch basierten Distribution. Denn die Pakete aus dem Arch Repos sind bestens aufeinander abgestimmt. Und da spreche ich aus Erfahrung, da ich selbst nicht viel Software auf meinen System habe und ganz wenig das AUR benutze. Da habe bisher noch nie Update Probleme gehabt und bei mir lief jedes Update so durch.
Aber wie schon oben auch erwähnt, wenn ich die Arch News nicht verfolgen würde, hätte auch ich das Problem gehabt, aber das konnte man ja schnell in Erfahrung bringen und nachbessern. Dafür wird man ja informiert von der Arch Community.
LTS Distributionen kann ich nur Leuten empfehlen, die warum auch immer von Windows/Mac weg wollen. Aber sich auch null mit IT beschäftigen möchten, und damit meine ich wirklich überhaupt nicht. Quasi fast so wie es Windows und Mac machen. Nur dass man dann die Kröte schlucken muss, dass man Software verwenden muss, die schon etwas abgehangen ist. Wobei sich auch da die Situation durch Containerformate wie Flatpaks und Snaps bessert, um bei solchen Distris doch noch an aktuelle Software zu kommen, auf kosten des Speicherplatzverbrauches.
LG Sebastian
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« Letzte Änderung: 15. März 2025, 15:53:30 von Sebastian » |
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Andreas
Administrator
    
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Einträge: 1474

Linux von Innen
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Re:Die macht der Gewohnheiten!
« Antwort #3 am: 16. März 2025, 08:09:41 »
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Eben war ein gutes Beispiel... Es gab 450 Updates aus den Repos und 16 aus den AURs. Grund war, dass ein neuer Release-Kandidat vom KDE auf kde-testing veröffentlicht wurde. Das Update ist komplett durchgegangen, inclusive AURs. Bei den vielen neuen KDE-Anwendungen habe ich dann doch lieber neu gestartet - und alles lief auf Anhieb.
Wenn mal etwas hakt kann man es mit Verständnis über das System leicht lösen. Und wenn man nicht so viel nachdenken / lernen will, kann man ja BTRFS nehmen. Da braucht man nicht zu verstehen, was schief gelaufen ist: einfach zurückrollen und das "Übel" ist weg...
LG Andreas
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Sebastian
YaBB God
    
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Einträge: 663

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Re:Die macht der Gewohnheiten!
« Antwort #4 am: 16. März 2025, 11:23:15 »
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Wenn mal etwas hakt kann man es mit Verständnis über das System leicht lösen. Und wenn man nicht so viel nachdenken / lernen will, kann man ja BTRFS nehmen. Da braucht man nicht zu verstehen, was schief gelaufen ist: einfach zurückrollen und das "Übel" ist weg...
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BTRFS schön und gut, aber auch wenn man Btrfs verwendet, bedeutet das noch lange nicht, dass man nichts mehr dazu lernen muss. Denn einzigen Vorteil, den ich bei Btrfs in Kombination mit einem Update Problem sehe, ist:
Dass man mit einem Rollback das Problem erst einmal aufschiebt, und den PC in einen nutzbaren Zustand wieder versetzten kann (kommt natürlich auf die Schwere des Problems darauf an). Wird das Systemupdate dann später wiederholt, wird man natürlich höchstwarschein wieder in das gleiche Problem laufen (kommt auf die Ursache an) und man muss in Erfahrung bringen, woran es denn jetzt wirklich hapert.
Also das Problem, worum es teilweise in dem Artikel ging, mit der versäumten Anpassung der pacman.conf wo noch das community Repo entfernt werden musste, hätte man so oft wie man wollte zurückrollen können, dadurch wäre das Problem nicht behoben worden.
Mit einem Btrfs Sicherungsnetz könnte man jetzt nur natürlich nach Herz und Lust an seinem System herumprobieren und versuchen das Problem zu lösen. Falls etwas nicht geklappt hat, dann wird halt wieder ein Rollback gemacht. Oder anders ausgedrückt man hat so eine sichere Methode nach dem Try and Error Prinzip vorzugehen. Auch wenn diese Methode nicht grade zielführend ist und nach Möglichkeit doch lieber mit System an die Sache ran gegangen werden sollte, indem man sich informiert und einliest. Jedenfalls sollte Angst etwas kaputt machen zu können und eventuell einen daran, hindert einfach etwas mal auszuprobieren damit der Vergangenheit angehören und sollte kein Grund mehr sein, dies einfach mal zu tun. Denn auch durch Fehler machen lernen wir. Und so haben die meisten Fehler wenigstens keine Konsequenzen mehr. 
Also macht euch bitte kein falsches Bild davon, dass ihr mit Btrfs jetzt euren Kopf ausschalten könnt und nichts mehr dazu lernen müsst. Vorgänge wie etwas funktioniert müssen dennoch gelernt und verstanden werden. 
LG Sebastian
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