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allgemeine Kategorie => Allgemeine Diskussionen => Thema von: Andreas am 13. April 2020, 09:41:41

Titel: Umstieg von Debian-basierter Distribution auf Arch-basierte Distribution
Beitrag von: Andreas am 13. April 2020, 09:41:41

Hallo liebe Leute,

ich wünsche euch allen ein frohes Osterfest (zumindest den Rest davon noch) ::)

Ich habe auf meinem Produktivsystem bislang mit der Debian-basierten Rolling Release "Siduction" gearbeitet. Siduction ist ebenfalls "bleeding edge" (so wie Arch) - trotzdem ist die Software dort nicht annähernd so aktuell wie bei Arch. Das war mir aber zu wenig Argument für einen Umstieg. Ich hatte ja schon angedeutet, dass die Updates bei Siduction deutlich öfter klemmen (und dann auch eingreifen erfordern, zu dem man ein gerütteltes Maß an Linux-Erfahrung braucht). Ich hatte es seit Anfang 2019 bestimmt schon 20 Mal. Seit ein paar Tagen sammelten sich langsam aber stetig immer mehr der Meldungen dass einige Pakete deinstalliert werden müssten für ein Update. Es waren auch einige Programme darunter die ich regelmäßig nutze - also ablehnen. Die Zahl der zu entfernenden Pakete stieg von Tag zu Tag an um am Karfreitag dann die 100er-Grenze zu überschreiten. Das kann man auch lösen - aber das dauert Stunden, die gelernte Erfehrung ist mit hoher Wahrscheinlichkeit so nie mehr nutzbar (weil genau diese Sachlage niemals mehr vorkommt) und erfordert wie schon geschrieben hohes Vorwissen. Ich habe also die Entscheidung gefällt, mein Produktivsystem (das, mit dem ich auch beruflich dauernd arbeite) auf Arch umzustellen. Die Vorgehensweise war übersichtlich:
  • vom alten System eine Sicherheitskopie erstellen (man weiß ja nie...)
  • das alte System löschen
  • das neue System aufspielen und den Bootloader einrichten
  • Nach em Neustart konnte ich mich sofort wieder in mein altes Heimatverzeichnis einloggen. Es waren alle Einstellungen (Emailkonten, Mails, Favoriten etc.) vorhanden wie vorher - es mussten nur die Drucker neu eingerichtet werden (Klar: die werden ja im System und nicht im Heimatverzeichnis eingerichtet). Nach etwas weniger als 2 Stunden liefen selbst meine komplizierten Arbeitsumgebungen freecad, blender, FPGA-Programmierung und eclipse wieder. Auch alle Amateurfunkprogramme kannten alle ihre (teils recht aufwändigen) Einstellungen noch.

    Fazit:
    Es ist oft schwierig und mit Datenverlust verbunden, von einer Windows-Version auf eine andere umzustellen. Dagegen war der Austausch des Motors (== der Distribution) bei meinem Linux ein Kinderspiel.

    Nun habe ich als Produktivsystem auch Arch - das Arch, das einige von mir haben. Klar: da sind noch einige Programmboliden drauf die ihr nicht habt (und auch nicht braucht) wie z.B. das Xilinx FPGA-Programmierpaket (alleine das ist ~20GB groß). Aber das System ist zu 99% identisch mit eurem. Ich werde sehr wenig Stress und viel Spaß damit haben - und den wünsche ich euch mit eurem System weiterhin auch!

    LG
    Andreas


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