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Diskussions- und Newsboard der Linux Interessen Gruppe Suletuxe  |  allgemeine Kategorie  |  Installation & Einrichtung  |  Thema: Fernwartung von Linux-Systemen « zurück vorwärts »
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   Autor  Thema: Fernwartung von Linux-Systemen  (Gelesen 1435 mal)
Andreas
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Linux von Innen

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Fernwartung von Linux-Systemen
« am: 28. Dezember 2019, 14:38:31 »

Angeregt durch Regina's Schwierigkeiten habe ich mir Gedanken gemacht, wie man ein Linux-System auf Wunsch eines Betroffenen "von Außen" wartbar macht. Am Besten wäre es, per ssh darauf zugreifen zu können. Dann hätte man eine Konsole auf dem Rechner und damit könnte man nahezu alle Wartungsarbeiten "aus der Ferne" machen. Das hat nur ein Problem:
auf dem Rechner des Nutzers müsste ein ssh-Server laufen dessen Port durch den Router hindurch nach Außen geöffnet wird.
Wer seinen Linux-Rechner nicht selbst warten kann wird in der Regel auch nicht in der Lage sein in seinem Router eine Portweiterleitung zum ssh-Port seines Rechners zu schalten. So geht es also sehr wahrscheinlich nicht.

Aber so in der Art müsste es gehen. Nach einigem Suchmaschinenquälen bin ich auf das Paket "autossh" gestoßen. Mit "autossh" kann man eine Verbindung zu einem externen Linux-Rechner aufbauen und stellt dann auf dem Rechner einen Port als "ssh-Tunnel" zur Verfügung, damit von dem Rechner aus dann wiederum per ssh auf den zu wartenden Rechner zugegriffen werden kann. Es wird nur eine Passwort/Userkombination des zu wartenden Rechners benötigt.

Na - das ist doch schon mal ein echt guter Ansatz!

Als "externer Rechner" kommt z.B. mein Server in Frage. Aber auf diesem Rechner einen Login / eine Shell für einen externen, nicht unbedingt vertrauenswürdigen Zugang freigeben? Auf keinen Fall. Aber auch hier half das Internet. Es gibt eine Möglichkeit einen User einzurichten, mit dem man sich zwar einloggen kann, der aber weder ein Verzeichnis besitzt, das er verlassen kann, noch Zugriff auf eine Shell hat.

So einen User habe ich dann mal testweise auf meinem Server eingerichtet. Ich nenne ihn in diesem Beispiel hilfloser.

Der User, der sein System aus der Ferne warten lassen möchte, müsste dann erstmal kontrollieren, ob er autossh installiert hat (das bekommt jeder hin denke ich). Wenn nein ==> installieren (das bekommt auch jeder hin), wenn ja (oder nach installieren) wird folgende Befehlszeile ausgeführt:

autossh -M 0 -o "ServerAliveInterval 300" -o "ServerAliveCountMax 65000" -p 75766 -N -R 10000:localhost:22 hilfloser@44.55.66.77

Dabei muss 75766 durch die Portnummer des ssh auf meinem Rechner ersetzt werden und 44.55.66.77 durch die IP meines Rechners (beides würde ich auf Anfrage in einer persönlichen Mitteilung herausrücken). Dann müsste mir derjenige seinen Usernamen und sein Passwort des Rechners mitteilen. Wenn wir uns verabredet haben, schickt er die oben aufgeführte Kommandozeile ab und gibt dann das Passwort des Users "hilfloser" ein (auch das rücke ich als PM raus). Dann scheint seine Konsole an der Stelle zu "hängen": der Cursor bewegt sich nicht mehr, die Konsole ist scheinbar ohne Funktion. Ist sie aber nicht! Es wurde durch seinen Router eine Verbindung zu meinem Server aufgebaut, und ich kann mich dann von dort aus mittels
ssh localhost -p 10000 -l username
per ssh durch die Firewall seines Routers mit seinem Rechner verbinden, bekomme dort eine Shell mit den Rechten des Users, als der ich mich einlogge!!!

Es ist dann möglich, "remote" auf seinem Rechner auf der Konsole zu arbeiten, als wenn ich am Rechner selbst sitzen würde. Wenn der User sein Terminalfenster mit dem scheinbar hängenden Befehl schließt (oder einfach CONTROL_C drückt) beendet er den Tunnel und damit auch die Fernzugriffsmöglichkeit.

Der User hat also
  • die Möglichkeit, aktiv einen Fernzugang zu seinem Rechner herzustellen
  • jemand anderem dann die Zugriffsrechte zu geben (Username / Passwort)
  • und kann die Zugriffsmöglichkeit jederzeit mit sofortiger Wirkung beenden

Er braucht dazu
  • keine Kenntnisse über Netzwerkdinge (Ports, IP-Adressen, Weiterleitungen, Freigaben etc.)
  • keine sicherheitsbedenklichen Änderungen an seinem Router oder seinem Rechner vorzunehmen
  • nur sehr rudimentäre Kommandozeilenkenntnisse (ggf. ein Paket nachinstallieren, einen Befehl kopieren und ausführen)
  • lediglich Vertrauen zu demjenigen, der dann die Fernwartung ausführt

Eine Wartung eines jeden Linux-Systems von jedem Ort der Welt aus ist damit einfach möglich. Einzige technisch nötigen Bedingungen:
  • Der zu wartende Rechner muss sich im Internet befinden
  • es muss einen öffentlich erreichbaren Rechner unter der Macht des Dienstleisters geben (ist hier gegeben)
  • der User muss den Vorgang initiieren (siehe oben)


Na wenn das man nicht genial ist ...

LG
Andreas
« Letzte Änderung: 27. Juni 2020, 08:44:02 von Andreas » Gespeichert

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Sebastian
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Re:Fernwartung von Linux-Systemen
« Antwort #1 am: 30. Dezember 2019, 16:30:12 »

Hallo Andreas,

Diese Möglichkeit ist echt super, denk aber daran, falls du auch Programme warten möchtest, die nur über eine GUI steuerbar sind (ein paar gibt es da tatsächlich). Die Konfiguration vom SSH Server noch angepasst werden müsste.

Code:

/etc/ssh/sshd_config
---------------------------

X11Forwarding yes


LG

Sebastian
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Andreas
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Linux von Innen

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Re:Fernwartung von Linux-Systemen
« Antwort #2 am: 31. Dezember 2019, 07:08:38 »

Hallo Sebastian,

wenn man auch X11 benutzen möchte: dann muss man das sicher tun. Allerdings kommt es so selten vor, dass ich etwas über X11 warten muss, dass ich es tatsächlich im gesamten letzten Jahr bei niemandem gebraucht habe. Aber mit dem X11Forwarding yes geht auch X11 - ganz ohne spezielle, prorietäre Software Lösungen 

LG
Andreas
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