Diskussions- und Newsboard der Linux Interessen Gruppe Suletuxe
allgemeine Kategorie => Allgemeine Diskussionen => Thema von: Sebastian am 03. Oktober 2025, 08:30:49

Titel: Der Open Printer
Beitrag von: Sebastian am 03. Oktober 2025, 08:30:49

Einleitung:
Der Open Printer ist ein offen entwickelter, reparierbarer Tintenstrahldrucker, der derzeit über eine Crowdfunding-Initiative (Crowd Supply) vorgestellt wird. Er richtet sich an Maker, Künstler und Leute, die genug von Wegwerf-Elektronik haben und ihre Geräte kontrollieren wollen.

TLDR; Offener Hardware-Ansatz: modulare Mechanik, refillbare Patronen (HP-63/HP-302 kompatibel), Steuerung per Raspberry Pi Zero W + STM32, roll- oder Blattpapier, keine proprietären Treiber (setzt auf CUPS), Lizenz: Creative Commons BY-NC-SA 4.0. Crowdfunding-Start noch offen und mit dem üblichen Risiko des Totalverlusts verbunden.

Hauptteil:
Der Open Printer verfolgt klare Designprinzipien: Modularität, Reparierbarkeit und Offenheit. Mechanische Standardteile und modulare Baugruppen sollen das Selberbauen, Modifizieren und Reparieren erleichtern. Für viele ist das der zentrale Vorteil gegenüber den üblichen Plastik-Müll-Druckern mit Kartuschen-DRM.

Technische Kerndaten (aus dem Artikel):

  • Druckqualität: Schwarz 600 dpi, Farbe 1200 dpi.
  • Printhead-Kompatibilität: HP 63 (US) / HP 302 (Europa). Patronen sind nachfüllbar; Gerät kann nur schwarz, nur farbig oder beide nutzen.
  • Elektronik: Hauptboard Raspberry Pi Zero W, Patronen-Board STM32 MCU.
  • Schnittstellen: USB-C (PC), USB-A (Massenspeicher), Wi-Fi 802.11ac, Bluetooth 4.1. Kompatibilität: Windows, macOS, Linux, Android, iPhone (via CUPS).
  • Papierformate: Standardblätter (A4/A3/Letter/Tabloid) und Papierrollen (inkl. Schneidfunktion durch ein Schneiderad).


  • Vorteile gegenüber proprietären Geräten

    • Langfristige Nutzbarkeit: Keine Kartuschen-DRM, offene Firmware und Konstruktionsdateien.
    • Reparaturfreundlich: Standardisierte Komponenten und offene Stücklisten erleichtern Ersatz und Upgrades.
    • Flexibilität: Rollendruck für Banner/Serien, Wahl zwischen Ersatzteilen/Upgrades.


    • Lizenz und Offenheit
      Alle elektronischen und mechanischen Dateien, Firmware und Stücklisten werden unter CC BY-NC-SA 4.0 bereitgestellt. Das heißt: Nachbauen, Anpassen und Verbesserungen sind erlaubt, solange nicht-kommerzielle Nutzung und Weitergabe unter gleichen Bedingungen gegeben sind.

      Risiken & Einschränkungen

      • Crowdfunding: Kampagnen können scheitern — möglich ist ein Totalverlust der Einlage.
      • Unbekannte Geschwindigkeit: Die Geschwindigkeit ist noch „TBD“ (to be determined).
      • Feature-Lücken: Kein eingebauter Scanner; für manche Nutzer ein Showstopper.


      • Beispiele:

        • Maker / Bastler: Open Printer als Basis für experimentspezifische Modifikationen (z. B. anderes Druckkopfmodul, Spezialtinte).
        • Kleinstunternehmen / Atelier: Drucken von Bannern oder Rolle-basierten Etiketten direkt vor Ort, ohne auf Herstellerkartuschen angewiesen zu sein.
        • Privacy-bewusste Nutzer: Einsatz in Umgebungen, in denen man proprietäre «Cloud-Druck» und DRM vermeiden will; Druckaufträge per CUPS vom lokalen Server.


        • Praktischer Anschluss-Hinweis (kurz, praxisorientiert)
          Wer den Open Printer lokal betreiben will, verbindet ihn typischerweise per USB-C oder via WLAN und richtet einen CUPS-Server ein. Auf Linux reicht meist die Erkennung durch CUPS; für spezifische Funktionalität dürfte es Open-Source-Treiber/Firmware vom Projekt geben (alles offen verfügbar).

          Fazit:
          Der Open Printer ist ein interessantes Projekt für alle, die Kontrolle, Reparierbarkeit und lange Nutzungszyklen einem Lock-in mit teuren Verbrauchsmaterialien vorziehen. Technisch wirkt das Konzept durchdacht: gängige Druckköpfe, RasPi-Steuerung, Rollendruck-Option und offene Dateien sprechen für hohe Anpassbarkeit. Der fehlende Scanner und die offen gelassene Angabe zur Druckgeschwindigkeit sind jedoch praktische Punkte, die bei Kaufentscheiden stören können. Crowdfunding-Risiko nicht vergessen: mögliche Totalverluste. Teilt eure Ideen, welchen Modifikationen oder Verbesserungen dieser Drucker am dringlichsten bedarf; das Projekt lebt davon, dass Leute mitmachen und nachbauen.

          Quellenangabe:

          • Druckt ihr noch? — GNU/Linux.ch (https://gnulinux.ch/druckt-ihr-noch)
          • Open Printer — Crowd Supply (Projektseite) (https://www.crowdsupply.com/open-tools/open-printer)


          • Teilt im Thread bitte eure Gedanken zum Drucker. Findet ihr das Projekt Intressant? Könnte dieser Drucker vielleicht euren bisherigen ersetzten (wenn dieser den Geist aufgibt)?

            LG
            Sebastian


Diskussions- und Newsboard der Linux Interessen Gruppe Suletuxe | Powered by YaBB SE
© 2001-2003, YaBB SE Dev Team. All Rights Reserved.